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Corpus delicti van de diefstal begaan bij Martinus Schöders aen de hand
20 augustus 1762   · · · · · ·   RHCL  Maastricht  LvO 8180

 

Corpus Delicti van den Diefstal begaen bij
Martinus Schröders aen de hand   20 jan. 1762


Veneris 5ten February 1762
Coram dhren Vogten Statthalteren Scheffen Wilhelmen Prickarts, so dan Jacob Joseph Savelsberg und Matthie Ortmans Sheffen.

Erschienen vor uns Committirten, Martin Schröders in seinen bett liegend, beij guter vernunft, wie wir anders gantz und zumahlen nicht erkennen können, sodann dessen Ehefrauw Maria Catharina Bisschofs in ihrer behausung an die handt und seyndt dieselbe pæviæ avisatione de perjurio, præstito juramento de dicenda veritate über den in ihrere behausung geschehenen diebishen einbruch und raubung coram hoc protocollo vernohmen worden, und haben erkläret:

Martin Schröders: dass in der nacht van 19ten auf den 20 jetzt abgewichenen monaths Jan. zwichen 12 und 1 uhr ungefehr, die aufs erste hausthür, welche zu mehrerer Sicherheijt mit einen starken holtz zugespannen geweesen, mit solcher gewalt aufgedroingen worden, dass solche aus denen augen oder thören gefallen seijen. Er Schröder diese fallen hören eijlendts auss dem beth gesprungen und bis agt Mansleüthe in seinem hause stehen gesehen, hätte er er eijlig die thür an seiner shlafkammer verschlossen, durch einen löchel aber gesehen, dass vier deren eingebrochen im hause mit eine bancke die shlafkammer thür auslauffen wollen. Und als dieses nicht gelingen wolte, hätte Sie gesagt: andere instrumenten her, undhatten so nach mit einen im vorhaus vorgefundener schwären pix(?) die kammer thür eingehauwen angefangen. Weilen er Schröder aber solche einwendig mit alle kräften gehalten, hätten Sie wohl eine halbe Stund mit hauwen und schlagen zugragt biss solche oben dem schloss in stücken gebrochen. Alsdann hätte einer durch den in der thür gemachten bruch den armb, in der hand eine Sack Pistole haltendt durchgetochen, und gesagt : 'Canaillie mach die thür auf, oder ich schiess dir das dir der Dampf zum halss heraus kompt." Zu dieser hatt ein ander auch seine solcher gestalt bewafnete handt durch gestecket, worauf er Schröder gesagt hätte, Sie mögte nur ruhe haben er wolte aufmachen. Immittels wäre die thür aufgebroche worden, und seijen vier mansleuth hinein und ihn angefallen, dreij aber seiner frauwe, und hätten gesagt Sie wolten sein gelt haben; er solte sich binden lassen; hätten ihn sonach aus der kammer in der küche gerissen, da selbst die bein gestricket, ihn niedergeworfen und endtlich die händt auf den rücken gebunden und grausamlich zerstossen, zershlagen und zertretten. Desem nach hätten diese Dieben in der shlafkammer ein kistgen  entzweij geshlagen und hätten das gelt darauss gestohlen. Hierauf hätten die dieben auf ein andere kamener hinter den herth sich begeben, daselbst die shancken und kästen aufgehauwen und aufgebrachen, daraus gelt, leinen und wüllen gestohlen, welches seine frauw alles specificieren würde.
Deren thäter hätte wohl 15, 20 ad 25 gesehen, auch einige von ansehen gekennet, könte aber solche mit nahmen nicht benennen. Wan aufkommen thäte würde solche wohl auss kündigen können,weilen nur einer kurtzer diker mit einen tuch das unter angesicht verbunden gehabt hätte, dieser hätte seine eigene hair und einem greisen rock getragen. Zweij hätten Sack Pistohlen auf ihn gehalten, einer davon hätte einen blauwen kittel angehabt.
Er Schröder klagete sein gantzen leib und die smertzen und kranckheid hätte ab denen stössen und shlagen deren dieben.
Quibus prælectis persistit, signavit et ipsi silentium impositum est.
[was getekent:] Martinus Schröders.

Maria Catharina Bisschoff Ehefrauw Martin Schröder avisata, jurata, interrogata, sagt in der nacht von 19 auf den 20 jetz abgewichenen monathes Janrij wäre die aüsserste hausthür am ihren haus aufgeprest worden, dass auss denen augen gefallen. Hierauf hätte Sie gerufen Joseph und wäre ihr man eijlend aufgesprungen, -die Diebe seijen aber schon im hause gewesen,- worauf derselbe die shlafkammerthür geshwind verserschlossen, die dieben angefangen hätten solche aufzulaufen, mit einer shwären achx einzuhauwen; weilen aber starck gewesen, und der Schröder solche zugehalten, hätte Sie viele zeit und beinach eine halbe Stund zum einhauwen zugebracht. Endlich wäre solche zerbrochen, und einer hätte eine Pistol durch gestecket, Sie Comparantinne wäre von Schröken wie todt gewesen. Da nun die diebe auf den shlafkammer gekommen, hätten sie ihr ergriffen silberen ohreisen mit haarnaedel ab und Sie bis in die küchen und daselbst nieder gerissen, handt und fuss gebunden, dass eben in der wasch gestandenen leinwandt aufs angesicht geworfen und liegen lassen.
In der shlafkammer hätten sie ein kistgen entzweij geshlagen, daraus golt, Spanishe, Franzosiche Pistolen, Sonnen Louis d'or, Ducaten, Silbergelt, Croonenthaler, französiche gulden, pferdtgens, drittlingen uns andere müntzen,  auch noch durch löchertes gelt stücker die ihren man als kirchmeister verwichen jahr angehencht worden, gestohlen. Croonenthaler hätten sie in einem becher, ander silbergelt und specie Schill. in lederen, leinen, golt in sieden beutelen entnommen; das quantum könte nicht benennen, wär viel und schon gelt geweesen.
Auf der kammer hinter den herth hätten die dieben 5 shancken eingehauwen und aufgebrochen, darauss 20 ad 23 reichthaler an gelt, drei mit silber beslagen bettbücher, eine silberne kette und zweij gölden ringin einem seidene beütel, ein silberen Snuptabacks dose, agnes deien, gross und kleine silberne schnallen, leine gebildt, tisch tücher, servietten, handttücher, schnuptücher, ihres mannes hüth, und hirsch lederen Hosen, welche auf dem lincken knie ein stukkelchen gehabt, met 9 ä 10 reichsthaler gelt, zweij seiden schnuptücher von ihrem man, Zinnen schüsselen und telleren gestohlen, glässer und weinkannen entzwij geworfen in der küchen eine seite speck mitgenohmen. Die diebe hätte Sie nicht gekennet, einige hätte braun, blauw, grauw, einer aber aber einen weissen kittel und eine mütz wie die frantzosen in ihren quartieren pflegen anzuhaben, getragen. Diesen letzten hätte besonders an des shlafkammer die thür eingehauwen.
Als die Dieben gehört zu bergh auf die klock shlagen, hätten sie gesagt, 'Marche fort', da aber zweij auf die kammer hinter den herth zig langer aufhielten und zum zweijten mahl auf die klock geshlagen würde, hätte diese gesagt 'Geschwindt fordh', auf der strassen hätten sie eine bouteille brandewein, so in der kammer hinter den herth gestanden auss getruncken, und die boutellie stehen lassen.
Quibus prælectis persistit et imposito silentio signavit

(Gezeichnet)
Marie Catharine Bisschof  marck zeichen.

Diesem nach haben wir auch die hausmagt Marie Catharine Langohr ad factum vernommen. Dieselbe erkläret dass fünf mansleüthe mit spintlicht zwischen den 19 und 20 jan. jüngst nacht, ungefehr zwischen 12 und 1 uhr in ihrer shlafkammer eingekommen, vier Ihr händt und füss zusammen gebunden und Sie vom beth hinunter geworfen hätten. Den 5ten das untere angesicht verbunden gehabt, an Sie aber keine hand geleget und gefraget hätten, ob nit wissen thäten wo ihre herrschaft das gelt hätte, und ihrige auch abgeben solte. Weilen erstens nicht zu wissen und selbsten keines zu haben und gesagt: 'Wo kanst du mich das thun, da ich gestern dir noch eine shnell bier gezapfet und die getrunken hast?' Dan derjenige so ihr angehalten, hätte vorigen tags zweij shnellen bier in der Schroders behausung getruncken, und die dritte stehen lassen; davon Sie eine gezapfet hätte. Hirauf hätte derselbe gesagt: 'Kennest du mich?' Und Sie repliciert: 'Freijlich kenne ich dich, hab ich ja gesteren dir bier gesapfet'. Welchem nach einer mit ein holtz den breijsels kühl auss des Schröders behausung ihr ein loch im kopf geshlagen, und als den zweiten shlag bekommen sollen, hätte der 5te solches nicht zulassen wollen und wäre ins mittel getretten. Diesemnach hätten sie ihr gebunden verlassen und hätten sich nach ihres meisters Shlafzimmer thür begeben, welche damahls noch nicht ware erbrochen gewesen. Derjenige den ihr den schlag geben, hätte einen blauwen rock angehabt und der den sie dass bier gezapfet, hätte sie mit haaren angehalten und einen blauwen kittel getragen, hätte zwartte haeren, mittelmässiges grösse; wüste ihn nicht zu nennen, kennte ihn weilen mehr gesehen. Der vorbeshriebene 5te hätte einen blauwen rock und braun camisool angehabt. Als nun Sie gelegentheit gefunden sich loss zu machenauf einem tisch gestiegen, und auss der brust hülf gerufen hätte, wären die 5 wiederumb zu Ihr kommen, einer Ihr die kneije auf dem halss gesetzet, die andere Ihr zun 2ten mahl Ihr händt und fuss zusammen, auch die händt auf den rücken zu binden zwingen wollen, aber nicht gekönt. Comparantinne meinte dass hierdurch Ihr armb in der shulter auseinander gebrochen worden. Siehätten dann zu Ihr gesagt: 'Du tausendt Sacrament wilsst du nicht zweigen, so wollen wir dich capot machen oder die zung aus dem halss shneiden.' Einer hätte auch das messer gesucht und Ihr die zung wurcklich aus dem mundt gezogen. Der aber mit den blauwen rock und braunen camisol und dem verbundenen angesicht hatte sie wiederumb verbetten, aber mit füss aufs gesicht getretten und gesagt: 'Jetz lass die canalie liegen, sie hat genug.' Jener so Ihr die zung abschneiden wollen, hätten einen grauwen rock angehabt, hätten Ihr funf treckmützen, dreij halstücher, silbernes creütz auss dem halss und ein unterst (id est) ein halss kleidt gestohlen welches sie weingstens ad 6 reichsthaler werth shätzete.
Der dienstknecht Joseph Grooten ist nicht vernohmen worden weilen abwesend nach dem Kohlberg ware.

Actum ut supra
(leger stond) in fidem protocolli
(get.) W. Hoen griff.

Mercurij den 10 febr. 1762 in juicio ... citata Catharina Langohr comparuit und hadt sich geweigert ihre declaration mit aijdt bestärken zu wollen ... ut supra.
(Getekent) M. Hoen griff.
(Nog lagerstond) Deze copie gecollationeert met haer origineel is daermeede bevonden te accordeeren. Actum 4 Aug. 1772 quod attestamur.
(Waeren geteckent) Matthij Heilgens scheepen, Joȇs Coenen scheepen, J.F. Daelen subst. griff.


Coll. et auth. Falcob........... Per Copiam
hac 7 Jan. 1774..........P. VandenHeuvel
..........Secr.

   


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Verzameld door John van Eekelen
Tekeningen © Maaike van Eekelen

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